Kloster Agios Panteleiomonos

 
Gründung: Anfang des 11. Jahrhunderts
Gründer: Unbekannter aus Thessaloniki
Feiertag: am 27. Juli
Bibliothek: 1.300 griechische und 600 slawische Manuskripte
Sammlung: Altarwand und Wandmalerei russischer Kunstart aus dem 19. Jh. 
 

Das Kloster des Hl. Pantele?mon (Panteleon) oder der Russen ist über einer kleinen Bucht des Singitischen Golfes jenseits des Klosters Xenophontos erbaut, kurz bevor man nach Daphni gelangt. Es ist dem Namen des Hl. Panteleimon geweiht. An seiner heutigen Stelle steht das Kloster erst seit 1765. Es wurde zum größten Teil in den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts erbaut. Früher befand es sich an der Stelle, die heute Paläomonastiro heißt, d.h. das alte Kloster des Hl. Panteleimon oder tou Thessalonikeos (des Thessalonikers), das Anfang des 11. Jahrhunderts gegründet worden war, lag dort. Damals kamen Mönche aus Rußland oder aus Dalmatien und ließen sich zuerst im Kloster Xylourgou nieder. Ihre Zahl wuchs jedoch allmählich, und die Heilige Gemeinschaft überließ ihnen, nach entsprechenden Bemühungen des Abtes Lavrentios und des Protos, das nunmehr verlassene Kloster des Thessalonikers. Das Kloster Xylourgou stieg zu Skite (Wogodoritsa) ab und blieb es bis heute. Bis zum 13. Jahrhundert gibt es keine Quelle, die über das Kloster und seinen geschichtlichen Werdegang berichtet. Vielleicht deshalb, weil es zu dieser Zeit von einem großen Brand vollkommen vernichtet wurde, samt allen Urkunden. Später erfahren wir, daß Kaiser Andronikos II. in einer Goldsiegelbulle den Besitz und die Rechte des Klosters bestätigte, während in der Folge viele serbische Fürsten für das Kloster sorgten und es unterstützten. Sie schenkten ihm sogar einige Metochien und mehrere Zimelien.


Im Gegensatz zum Namen des Klosters (der Russen) unterzeichnete der Abt in dieser Zeit stets griechisch. Das zeigt, daß damals hier mehr griechische Mönche lebten als russische. Dieser Zustand hielt bis 1497 an, als nach dem Zuzug vieler Russen aus Rußland, ermöglicht durch die Befreiung von Mongolenjoch, das Verhältnis sich änderte. Im 3. Typikon des Heiligen Berges (1394) steht das Kloster an fünfter Stelle in der Reihe der damaligen Klöster. Nach einer kurzen Zeit der Blüte verarmte es jedoch wieder, und es kam soweit, daß es genötigt war, große Schulden einzugehen, für die Kirchengeräte, Paramente und Landbesitz als Sicherheit dienten. Dabei blieb es bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts, als sich die Tore des Klosters schlossen. Wie uns der russische Reisende Barskij informiert, fand er bei seiner ersten Reise nur vier Mönche im Kloster, zwei Russen und zwei Bulgaren, während er bei seinem zweiten Besuch niemanden vorfand. So kam das Kloster wieder in die Hand der Griechen, die beschlossen, die alten Bauten zu verlassen und in die Nähe des Meeres zu ziehen an die Stelle, wo der Bischof Christophoros von Ierissos im Jahr 1667 die kleine Kirche der Auferstehung errichtet hatte. Dort bauten sie das neue Kloster des Hl. Panteleiomon auf, mit Hilfe der Fürsten der Donauländer sowie mit Mitteln aus dem Verkauf der dort gelegenen Klostergüter.


Der Bau des heutigen Klosters erfolgte, wie schon gesagt, Ende des 18. und in den ersten beiden Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts, hauptsächlich mit der Unterstützung des Fürsten der Moldowalachei Skarlatos Kalliamaches, der das Katholikon errichtete. Patriarch Kallinikos V. wandelte 1806 das Kloster in ein kinowitisches um und bestimmte, daß es Authentikon Koinobion ton Kallimachedon heißen sollte. Durch den griechischen Freiheitskrieg geriet das Kloster aber wieder in Verfall, und kurz darauf verwickelte es sich mit dem benachbarten Kloster Xenophontos in gerichtliche Streitigkeiten wegen Grenzfragen. Während es durch all dies in einen elenden Zustand verfiel, begann es ab 1840 wieder russische Mönche aufzunehmen, deren Zahl rasch zunahm, so daß sie die Mehrheit des Klosters bildeten. Infolgedessen wählten sie in der neuen Periode des Klosters 1875 auch einen eigenen Abt, und so wurde das Kloster völlig russisch. Ende des vergangenen Jahrhunderts überstieg die Zahl der Mönche von Panteleimonos 1000, während sich ihre Landsleute auch an anderen Stellen des Heiligen Berges niederließen.

Das Kloster Panteleimonos folgt seit dem Jahr 1803 der kinowitischen Lebensweise und nimmt die 19. Stelle in der Rangordnung der zwanzig Athosklöster ein. Es zählt ungefähr 30 Mönche, darunter einen Grieche.